Geschichte

In dieser Rubrik finden Sie Beiträge zur Geschichte Ziebigks.

Beginn derSiedlungszeit in der Gemarkung Ziebigks (1200 – 700 v. Chr.)

Auf Grund seiner Lage im Überschwemmungsbereich der Elbe war die Ziebigker Gemarkung zur Besiedelung wenig geeignet. Elbe und Mulde wechselten ständig den Lauf, da noch keine schützenden Deiche vorhanden waren. Nach Berichten von Historikern hatte diese Gegend nur wenige sandige Geländehöhen, auf denen Menschen hätten siedeln können. Eine „Höhe“ liegt hinter dem heutigen „Pächterhaus“ und die andere ist der Kirschberg, im Volksmund auch Kuhberg genannt. In den Vertiefungen war nur Moor und Sumpf. Die Fluten rissen Land ab und setzten es an anderen Stellen wieder ab. Im Elbtal wurden große Mengen an verschiedenen Gesteinen abgesetzt: Sande, Schlamm, Schlick, Ton und Lehm. Durch die gewaltigen Hochwasserkatastrophen des 14. Jh. wechselte die Elbe letztmalig ihr Bett und hinterließ den heutigen Kühnauer See.

Bis zum Beginn der Bronzezeit blieb die Ziebigker Mark unbesiedelt. Sie ist wahrscheinlich nur zur Nahrungssuche durchstreift worden. Auf einer Talsandinsel (heute Kirschberg) in unmittelbarer Nähe zum damaligen Fluß, dem heutigen Kühnauer See, konnten durch archäologische Funde Siedlungsplätze nachgewiesen werden. In der nordwestlichen Ecke des heutigen Kirschberges befanden sich Siedlungen der jüngeren Bronzezeit, bis zur frühen Eisenzeit (700 bis 500 v. Chr.), der „Latènezeit“ (eisenzeitliche Kultur des 5. bis 1. Jh. v. Chr.) und Siedlungshinweise der späten römischen Kaiserzeit. Im Südwesten des heutigen Kirschberges konnte eine Siedlung der „Latènezeit“ nachgewiesen werden. Das gilt ebenso für eine Siedlung aus der „Laténezeit“ und ein Gräberfeld, das von der Bronzezeit bis zur „Latènezeit“ genutzt wurde, am Bach Kummhals.

Im Nordwesten des heutigen Kirschberges und auf dem Gelände der ehemaligen Obstplantage sind Siedlungsplätze der späteisenzeitlichen Jastorf-Kultur nachweisbar, aus der die seit der Zeitenwende bis ins 4. Jh. lebenden Germanen vom Stamm der Hermanduren hervorgingen.

(Aus: Dessau-Ziebigk das Stadtviertel im Grünen und an der Elbe, Heft 1)